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Rettungsübung auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main am 28./29.10.2017

In der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober 2017 fand auf der Schnellfahrstrecke Köln-Rhein/Main (Streckennummer 2690) in Höhe Montabaur (ca. km 90,0) eine Rettungsübung an einem "havarierten ICE" im Tunnel Himmelberg statt.

Fahrgastinfo zum Übungs-ICE

Für diese Übung wurde seitens der DB Fernverkehr eigens ein ICE der Baureihe 403 zur Verfügung gestellt. Dieser ICE stand schon einige Zeit vor Einfahrt in den Tunnel auf Gleis 1 im Bahnhof Montabaur als ICE 27921 mit "Fahrgästen" für diese Übung bereit.

Schutz für den Teppichboden im Zug

Wohl aus Gründen der potentiellen Verschmutzung durch übende Kräfte wurde der Zug in weiten Teilen (vollständig?) im Vorfeld mit Folien ausgelegt. Wenn man bedenkt, das die übenden Rettungskräfte im Rahmen ihrer Übung unter umständen durch Feld und Flur stapfen müssen und somit einiges an Schmutz unter ihren Schuhen mitbringen können, ist dies in meinen Augen nur verständlich.

Kurz nach 23:55 Uhr - nachdem der letzte planmäßige ICE des Tages (ICE 522, München-Dortmund), den Himmelbergtunnel passiert hatte, fuhr ICE 27921 in Richtung Montabaur ab und in den Tunnel ein. So weit vom Bahnsteig Montabaur aus der Ferne zu beobachten, wechselte der ICE auch sofort auf das Gegengleis (nicht sicher, da die Witterung die Sicht etwas einschränkte).

Gegen 0:30 Uhr konnten nun die ersten Rettungskräfte am Rettungsplatz am Nordportal des Himmelbergtunnel beobachtet werden. In einer Art Schleichfahrt (also ohne Blaulicht und Sondersignale) fuhren die Feuerwehren durch ein Montabaurer Wohngebiet - offensichtlich absichtlich "leise und unauffällig", um die dortigen Anwohner nicht zu verunsichern und zu belästigen.

Eine frühe Ansicht des Rettungsplatzes

Nach und nach bezogen die verschiedensten Trupps am Rettungsplatz ihre Positionen und begannen, ihre vorgesehenen Aufgaben zu erfüllen. Immer wieder trafen "Nach-alarmierte" Zusatzkräfte ein, welche auch auf dem Rettungsplatz ihre entsprechenden Positionen finden mussten.

Gleichzeitig liefen scheinbar weitere Rettungsübungen an Notausgängen des Tunnels ab. Diese Übungsorte haben wir jedoch nicht besucht, da sie nur auf "für Normalsterbliche Verbotenen Wegen" erreichbar gewesen wären (auch zum Rettungsplatz Montabaur sind wir aus diesem Grund nur zu Fuß gelaufen - das Auto musste vor dem Schild "Verbot für Fahrzeuge aller Art" stehen bleiben).

Es war aber im Übungsablauf der eine oder andere Reisebus eines lokal ansässigen Busunternehmens zu beobachten, der "gerettete Fahrgäste" aus Richtung der Notausstiege zu Sammelplätzen fuhr.

Alles in allem können wir aus unseren Beobachtungen in dieser Nacht im groben folgende Schlüsse ziehen:

  • Es ist erstaunlich aber auch sehr erfreulich, wie viele Rettungskräfte für einen hoffentlich nie eintretenden Notfall zur Verfügung stehen.
  • Erfreulich ist ebenso, das derartige Übungen regelmäßig durchgeführt werden - auch, wenn man in der Regel nur wenig davon mitbekommt.
  • Ein wichtiges, aus unserer Sicht zu "übendes" Detail ist die Koordination der vielen Kräfte. Alleine zu sehen, wie viele Fahrzeuge und Menschen sich in einer derartigen Situation auf dem Rettungsplatz aufhalten und dazu noch effektiv arbeiten können müssen, ohne sich gegenseitig zu behindern, ist Beeindruckend.
  • Hut ab vor allen, überwiegend freiwilligen, Rettungskräften. Sie stehen nicht nur für Notfälle ein, sondern schlagen sich auch deratige Nächte für Übungen bei miserablem Wetter um die Ohren - um halt im Notfall für uns alle da zu sein.

Ein Dankeschön an alle Beteiligten!

Johann Wolfgang von Goethe:

Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muss die Gegend verlassen, wo sie gelten.

Druckdatum: 2024-03-29
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